Tag 35 - Ciudad de Mexico

Um ein Haar hätte ich in Manaus bleiben müssen. Beim Einchecken musste ich für die mexikanischen Behörden beweisen, dass ich bereits auch einen Flug aus Mexiko heraus gebucht hatte. Mangels Internet konnte ich das leider nicht und die einzige Möglichkeit noch auf den Flug zu kommen war, direkt am Flughafen einen weiteren Flug zu buchen, den ich - wenn ich in Mexiko bin - einfach wieder stornieren sollte. Soweit die Theorie. Leider war das Personal am Counter nur hilfsbereit und nicht sehr kompetent. Die haben mir einen Flug aus Mexiko heraus für den gleichen Tag gebucht, der starten sollte, bevor ich überhaupt angekommen war. Das war erstens sauteuer und zweits erfüllt das nicht wirklich den Zweck. Sie haben ihren Fehler zwar noch bemerkt, aber ich warte bis heute auf meine Kohle. Falls jemand nen Anwalt kennt, der auf lateinamerikanische Fluggastrechte spezialisiert ist, ich wäre interessiert.


Das erste, was mir in Mexiko Stadt aufgefallen ist, ist die massive Polizeipräsenz! Vor dem Hostel standen, als ich dort ankam, fünf oder sechs Polizeifahrzeuge, allesamt mit Blaulicht - ich hatte schon das Schlimmste befürchtet. Überfall, Schießerei oder so... aber nein, das war einfach normal. An buchstäblich jeder Ecke steht die Polizei. Streife fahren funktioniert hier nachts in Kolonnen von drei bis fünf Fahrzeugen und der Auftritt von einigen Einheiten mit Stahlhelm, Maske und MG sieht für mich aus, als würden sie in den Krieg ziehen. Auf den ersten Blick gibt die Polizeipräsenz schon ein Gefühl von Sicherheit, aber dann fragt man sich, warum das notwendig ist.

Am Wochenende war ich zum Ligaspiel im Aztekenstadion. Hier hat Deutschland 1986 das WM Finale gegen Argentinien und 1970 das Jahrhundertspiel gegen Italien verloren: ein denkwürdiger Ort und was für ein schönes Station! Es war ausverkauft und die Tickets auf dem Schwarzmarkt entsprechend überteuert, aber das war es allemal wert. Allein das ganze Chaos bei der An- und Abreise zu sehen war schon beeindruckend. Die Heimmannschaft hat 4:1 gewonnen und zur Halbzeit wurde ein Urgestein des Vereins verabschiedet, dementsprechend gut war die Stimmung. Und Teil einer Laola zu sein, im dem Stadion, in dem sie erfunden wurde - das hat sich schon irgendwie besonders angefühlt.

Mexiko Stadt hat überhaupt ziemlich viel zu bieten, ist überhaupt nicht mit anderen mittelamerikanischen Städten vergleichbar. Es gibt hier großartige Museen wie das anthropologische mit dem Maya Kalender (,der gar kein Kalender ist) oder Stadtteile mit hippen (Hipster-)Cafes, Burgerläden und Galerien, die eher an Barcelona erinnern. Echt eine positive Überraschung. Und das Beste ist, dass ich endlich meine Eindrücke mit Tina teilen kann. Ab jetzt sind wir zusammen unterwegs! Tip top und bienvenido de Mexico!

Aus dem endlos scheinenden Mexico City ging unser Flug vorbei an schneebedeckten Bergen, Vulkanen und karibischen Ständen nach Cancun. Nicht unbedingt ein typisches Backpackerziel, zumal gerade auch noch die Springbreak Season losgeht. Aber wenn man schon mal da ist, dann kann man sich das ja mal anschauen - so aus rein sozialwissenschaftlichem, gesellschaftlichem Interesse...natürlich :-)

 

Ok, um es kurz zu machen, feiern auf amerikanisch ist nicht so mein Ding. Bottle Service, Cover Charge, Open Bar...alles doof. Einfach gepflegt feiern zu gehen und zwei, drei Drinks zu nehmen ist nicht drin in Cancun. Alles dreht sich um die Open Bar Parties der Clubs, für die man 100 Euro und mehr investieren kann. Nö, eher nicht. Der Mandala Beach Club gegenüber vom Hotel, in dem wir waren, ist da noch einer der Lichtblicke. Für 10 Euro Mindestumsatz bekommt man tagsüber einen Ibiza-Style Beach Club zu humanen Preisen, gutem DJ und ner netten Party an einem tollen Strand. Wenn man die Hotelanlangen im Hintergrund mal ausblendet. Das passt.

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