Tag 93 - Wer soll das alles bezahlen?

Japan ist teuer, sehr teuer. Das zumindest war meine Annahme bei der Reiseplanung. Aber jetzt nach drei Wochen im Land kann ich sagen: so schlimm ist es gar nicht. Klar, im Vergleich zu Südamerika oder Südostasien ist es natürlich teurer, aber in der Regel ist die Qualität, die man bekommt, auch hervorragend. Die Hostels zum Beispiel waren bisher alle super, blitzblank sauber, schön eingerichtet, zum Teil fast kleine Boutique Hotels. Die Dormbetten meist mit Vorhängen und eigenem Bad für einen Kurs von um die 20-25€. Auch Essen gehen ist meiner Meinung nach nicht teurer als bei uns und die Qualität ist immer (!) top. Für rund 5€ gibt's ne große Portion Ramen oder Udon Nudeln, zum Reinliegen gut. Sushi, und das ist kein Cliché, ist viel billiger und besser als zu Hause! Wow! Sogar das Supermarkt Sushi stellt die meisten Restaurants daheim in den Schatten. Ok, das gilt vielleicht nicht für Düsseldorf. Überhaupt ist das Supermarkt- und Convenient-Store Essen erstaunlich lecker. Und ich Sparfuchs hab natürlich schnell herausgefunden, dass die Supermärkte ein bis zwei Stunden vor Ladenschluss anfangen die frischen Gerichte wie eben Sushi zu reduzieren und man dann eine ganze Platte mit besten Nigiris für 3-4 € bekommt. Wahnsinn! Und schlussendlich als Benchmark: McDonalds ist etwas billiger als in Deutschland, Starbucks vielleicht etwas teurer. In Restaurants ist natürlich nach oben alles möglich, Stichwort Kobe Rind oder Kugelfisch. Hier sind den Preisen keine Grenzen gesetzt und wer will kann ein Schweinegeld für Essen ausgeben. Ausgehen und Drinks sind je nach Geschmack teurer oder guenstiger. Gin and Tonic in ner Bar gibt's schon ab 5, ein Bier schlägt etwa mit dem gleichen Preis zu Buche. Da fällt die Entscheidung leicht.

Was wirklich teurer ist, ist frisches Obst und Gemüse. Das tut zum Teil wirklich sehr weh und schränkt vor allem die Möglichkeiten ein selbst zu kochen. Statt der typischen Traveller-Spaghetti gibt's hier dann eben ne Instant-Nudelsuppe. Bezahlbares Obst vermisse ich, besonders, wenn man gerade aus Südamerika kommt. Oh: und Käse, aber das ist ein anderes Thema...

Keine Ahnung, warum genau ich nach Okinawa wollte, aber es stand von Anfang an auf meiner Japan Liste. Hört sich irgendwie exotisch an. Wegen der Goldenen Woche musste ich meine Pläne ja etwas umstellen und bin also erst nach Okinawa und dann nach Kyoto. Vielleicht hätte ich mich vorher etwas intensiver mit der Insel auseinandersetzen sollen, denn Naha, der Hauptort der Insel, wo ich mein Hostel gebucht hatte, hat so gar nix mit der tropischen Insel zu tun, die ich da gehofft hatte zu finden. Viel Hafen, Industrie und noch mehr US-amerikanischen Stützpunkte. Keine schöne Kombination, zudem wurde die Stadt im Krieg komplett zerstört, dementsprechend sieht die Stadt heute aus. Strände? Fehlanzeige. Es gibt aber zum Glück doch die kleinen Paradiese mit weißem Strand, kristallklarem Wasser und Korallenriffe zum Schnorcheln. Nur ist es leider ziemlich aufwändig und teuer da hinzukommen. Es hat sich aber gelohnt.  

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Kommentare: 1
  • #1

    Suwschramberg (Donnerstag, 12 Mai 2016 20:16)

    Sushi satt! Da läuft auch uns das Wasser im Munde zusammen und das zum kleinen Preis. Ja, da lacht das Schwabenherz.