Tag 117 - Wo sind die Berge und wo die Tiger?

Zurück im Chaos von Kathmandu, von wo es nach nur einer Nacht gleich früh morgens weiter nach Pokhara ging. Unglaubliche sieben Stunden im Bus für 100 something Kilometer! Sieben Stunden, wenn nichts dazwischen kommt... Es wurden 13 Stunden, da ein schwerer LKW Unfall die komplette und einzige Straße zwischen den beiden größten Städten des Landes blockiert hat. Natürlich nervt der Zeitverlust riesig, aber das ist dann doch wieder ein First World Problem, wenn man bedenkt, dass die LKW Fahrer hier täglich ihr Leben riskieren. Und so wie die beiden am Unfall beteiligten LKWs aussahen, ist das womöglich auch nicht gut ausgegangen.
Aus meinem Plan, in der Annapurna Region zumindest einen kleineren Trek zu machen, wurde nix, denn auch vier Tage nach meinem Hike zum Tiger Nest hab ich mein Knie noch schmerzhaft gespürt. Leider. Zudem ist der Blick auf das Bergmassiv hinter der Stadt in der Jahreszeit oft wolkenverhangen und auch Trekking garantiert keinen freien Blick auf die Berge. Wenn sie sich dann aber doch mal zeigen, wird's dramatisch! Das Annapurna Massiv ist nur rund 30 km von der Stadt entfernt und mit seinen bis zu 8091Meter eben auch gute 7000 Meter höher als Pokhara.

Meine Trekking Alternative wurde der Chitwan Nationalpark an der indischen Grenze. Und die Fahrt dahin war nochmal krasser, das ist die wahre Death Road. Felswand auf der einen, Abgrund auf der anderen Seite, Steinschlag, extrem viel Verkehr und durch eine lange Baustelle extrem eng. Auf eine Empfehlung hin hab ich mich dort in einer Hütte in der Eco Lodge eingebucht. Sehr entspannte Atmosphäre, inklusive spätabendliche Gespräche über die Zukunft der EU, die Unabhängigkeit Quebecs und die Selbstbestimmung von Gebietskörperschaften im Allgemeinen. Alles in allem ein Ort, an dem man mal ein paar Tage hängen bleiben kann und genau das ist auch passiert. Der Nationalpark dort macht Werbung mit seinen Tigern, die man aber natürlich eher selten wirklich zu Gesicht bekommt, zumal das Gras dort im Moment auch schon ziemlich hoch ist. Ich hatte jedenfalls kein Glück einen zu sehen, was aber nicht heisst, dass kein Tiger uns gesehen hat. Und naja, vielleicht ist bei einer Walking Safari auch besser, nicht direkt einem Tiger gegenüber zu stehen. :-)

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